SEQUENZ gehört vermutlich zu den am meisten unterschätzten Funktionen innerhalb der dynamischen Arrayfunktionen. Wer SEQUENZ ausprobiert, ist zunächst überrascht, wie schnell und flexibel sich Zahlenreihen mit nur einer Formel generieren lassen. Doch wie lässt sich SEQUENZ im Excel-Alltag so nutzen, dass es mehr als eine nette Spielerei ist?
Das Potenzial von SEQUENZ lässt sich nutzen, um ganz unterschiedliche Wertereihen automatisch zu generieren, z. B.
SEQUENZ spielt die Hauptrolle. In wichtigen Nebenrollen kommen ANZAHL, ANZAHL2 und TEXT zum Einsatz.
Wer sich die Beispiele anschaut, kommt schnell zu dem Schluss, dass SEQUENZ in einer Reihe von Fällen dem AutoAusfüllkästchen überlegen ist. Denn mit nur einer Formel lassen sich Zahlenreihen in vielfältiger Form und Größe erstellen – effizient, flexibel und fehlerfrei.
In diesem Beitrag geht es um automatische Zahlenreihen, Nummerierungen und Wochentagslisten; für Fortgeschrittene gibt es demnächst automatische Datum- und Uhrzeitlisten
Die Funktion SEQUENZ besteht aus vier Argumenten (siehe Abbildung unten).
Los geht’s mit den in der folgenden Abbildung gezeigten zwei Beispielen, die mit der Kürze ihrer Formeln verblüffen.
Wer eine fortlaufende Zahlenreihe von 1 bis 10 untereinander braucht, gibt einfach folgende Formel ein: =SEQUENZ(10).
Soll die Zahlenreihe nicht unter-, sondern nebeneinanderstehen, lautet die Formel wie folgt: =SEQUENZ(;10).
Zur Erklärung:
Im ersten Beispiel wird nur das Argument Zeile von SEQUENZ gebraucht. Die fehlenden drei Argumente werden automatisch auf 1 gesetzt – also 1 Spalte, Beginn bei 1, Intervall gleich 1.
Im zweiten Beispiel mit der waagerechten Zahlenreihe wird das Argument Zeile mittels Semikolon übersprungen und nur das Argument Spalte mit 10 angegeben. Die drei fehlenden Argumente werden wiederum automatisch auf 1 gesetzt.
Im Formel-Editor lassen sich beide Konstellationen besonders anschaulich vergleichen.
Und wenn Zahlenreihen gebraucht werden, bei denen das Intervall nicht 1 ist?
Die folgende Abbildung zeigt das Beispiel einer per Formel erzeugten Fünferreihe von 5 bis 50 – untereinander, also in einer Spalte.
Die Formel dafür lautet: =SEQUENZ(10;1;5;5).
Im unten gezeigten Formel-Editor lassen sich der Aufbau der Formel und die Wirkung der einzelnen Argumente gut nachvollziehen.
Wer nach diesen drei einfachen Beispielen meint, dass sich die gezeigten Zahlenreihen ebenso schnell mit dem AutoAusfüllkästchen anlegen lassen, hat nicht unrecht. Doch wer lange Listen von Zahlen erstellen muss – z. B. 1 bis 365 oder eine Datumliste für 90 Tage oder eine Zehnerreihe von 10 bis 1.000 –, kommt mit SEQUENZ schneller zum Ziel.
Das volle Potenzial entfaltet SEQUENZ in Kombination mit anderen Funktionen.
Die folgende Abbildung zeigt, wie in den Spalten B und E die Einträge der benachbarten rechten Spalten (hier C und F) automatisch durchnummeriert werden. Dies gelingt mit Hilfe der Funktionen ANZAHL und ANZAHL2.
Im Beispiel links stehen Datumsangaben, also Zahlen.
Im Beispiel rechts enthält Spalte F Texte – hier Artikelbezeichnungen.
Hinweis: Hier im Beispiel wird davon ausgegangen, dass nur bis Zeile 20 Daten eingetragen werden – daher der Zellbezug C8:C20 bzw. F8:F20. Er kann bei Bedarf auch noch weiter nach unten festgelegt werden.
Wer Dienstpläne oder andere Listen mit Wochentagen erstellen muss, kann sich die Arbeit erleichtern.
Die folgende Abbildung zeigt Beispiele für unterschiedlich lange Wochentagslisten:
Die Formel für die Wochentagsliste in Spalte B lautet: =TEXT(SEQUENZ(B3;;2);“TTTT“).
Zur Erklärung:
Wer sich mit benutzerdefinierten Zahlenformaten befasst hat, kann sich schnell in die Eingabe für das zweite Argument der TEXT-Funktion – das Argument Textformat – hineindenken.
In einem weiteren Beitrag werden fortgeschrittene Beispiele für den Einsatz der Funktion SEQUENZ gezeigt und erläutert. Dabei geht es darum, wie Listen für Datum und Uhrzeit automatisch generiert werden, die sich zudem interaktiv steuern lassen.
Wer Listen braucht, in denen jeweils das Datum des Monatsersten oder des Monatsletzten angezeigt wird, kann das mit einer Kombination von SEQUENZ und DATUM erledigen. Die folgende Abbildung zeigt eine Vorschau auf die Lösung. Über die drei interaktiven Drehfelder lassen beispielweise das Jahr und die Anzahl der aufzulistenden Monate steuern.
Wer mit Messreihen arbeitet, kennt die Anforderung, Uhrzeitlisten mit unterschiedlichen Minutenintervallen generieren zu müssen. Die folgende Abbildung zeigt die fertige Lösung: Start, Ende sowie das Minutenintervall lasen sich leicht anpassen. Somit kann die Länge und Schrittweite der Liste jederzeit nach Bedarf geändert werden.
Automatisch eine Liste mit Uhrzeiten generieren mit interaktiver Auswahl von Beginn, Ende und Intervall
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