Ein Freund fragte mich, ob ich ihm einen angebissenen Apfel als Vektorgrafik entwerfen könne. Mit den neuen Werkzeugen zur Formenkombination in PowerPoint 2010 ist dies rasch erledigt.
Wie diese Werkzeuge im Menüband verfügbar gemacht werden, hat Dietmar Gieringer bereits im zweiten Teil seiner Puzzle-Videos gezeigt.
Ich beginne mit zwei Ellipsen, die sich überschneiden, um die Grundform des Apfels anzulegen. Diese fasse ich mit Formenvereinigung zu einer Form zusammen.
Ein Apfel hat unten die Reste der Blüte. Dazu wähle ich aus den Formen den Stern mit 8 Zacken, der reicht für die stilisierte Darstellung völlig aus. Ich schiebe ihn auf den Schnittpunkt unten. Dann markiere ich zusätzlich die Doppelellipse und wähle noch einmal Formenvereinigung.
Die Funktion Formenvereinigung kombiniert die beiden markierten Ellipsen zu einer Gesamtform, die aber bisher nur entfernt Ähnlichkeit mit einem Apfel besitzt. Nun kommt der Biss dran.
Da es ein Logo werden soll, muss dieser Biss nicht Zahn für Zahn erkennbar sein. Es reicht ein Kreis, den ich so über die vereinte Doppelellipse lege, dass der Eindruck eines herausgebissenen Stückes entsteht. Dazu stanze ich die Fläche des Kreises aus der Doppelellipse heraus mit dem Befehl Formensubtraktion.
Allerdings heißt es bei der Formensubtraktion Obacht geben: Ich muss erst die Form markieren, die erhalten bleiben soll, und dann die Form, die als Stanzwerkzeug dienen soll. Also erst Doppelellipse anklicken, dann mit gedrückter Umschalt-Taste Kreis anklicken und dann Formensubtraktion anwenden.
Die Form nähert sich immer mehr dem gewünschten Zustand.
Oben soll noch ein Stiel oder ein Blatt als besonderen Blickfang hin. Ich entscheide mich für ein Blatt, das macht mehr her.
So eine Lanzettform lässt sich am einfachsten aus zwei überlagernden Kreisen bilden. Die Funktion Formenschnittmenge lässt davon nur den Teil stehen, an dem sich beide Kreise überschneiden.
Nun muss das Blatt noch mit dem Apfel vereinigt werden. Dazu drehe ich es ein bisschen mit dem grünen Anfasser und schiebe es auf den oberen Schnittpunkt der beiden grundlegenden Ellipsen.
Es ragt etwas in die Doppelellipse hinein, denn ich möchte einen besonderen Überlagerungseffekt damit erzielen.
Die Formenkombination ist quasi die Umkehrung der Formenschnittmenge: Hier bleiben nur die Teile stehen, die sich nicht überlagern, während überlagernden Flächen weggeschnitten werden.
Fertig ist der stilisierte angebissene Apfel. Der lässt sich nun beliebig einfärben und formatieren.
Selbst die Möglichkeit der Punktbearbeitung steht zur Verfügung, falls die Gestalt noch an der einen oder anderen Stelle angepasst werden soll.
Weitere Ideen und Anleitungen zum Einsatz der Werkzeuge zur Formenkombinationen und Dutzende von Praxisbeispielen zu den anderen neuen Funktionen von PowerPoint 2010 finden Sie im eben erschienenen Buch „PowerPoint 2010 – Das umfassende Praxis-Handbuch“.
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